Wildobst – naturnah essbar – für Mensch und Tierwelt. Vortrag von Klaus Körber
Was ist eigentlich Wildobst? Es gibt viel mehr in der Natur, das essbar ist, als wir uns das vorstellen können – sowohl bei den einheimischen Arten als auch bei Gehölzen, die mit unseren heißer werdenden Sommern zurechtkommen. Klaus Körber beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit diesem Thema und zeigte in seinem Vortrag am 13. Mai 2022 überraschende Schätzchen, die unsere Gärten und Speisekammern bereichern. Das Titelbild zeigt eine alte Obstsorte, den Speierling (Sorbus domestica) – hättest Du es gewusst?
Unter dem Begriff Wildobst fasst man die Gehölze zusammen, deren Früchte man in unterschiedlicher Art und Weise nutzen kann und die nicht zu den klassischen Obstarten wie Apfel, Kirsche oder Johannisbeere gezählt werden. Bei den heimischen Arten ist das zum Beispiel Kornelkirsche, Holunder, Speierling oder der Sanddorn, um nur einige zu nennen, etwas exotischer wirken Feige, Indianerbanane oder die leckeren Sorten der sogenannten Mini-Kiwi Beeren. Mit der Felsenbirne rückt ein sehr bekanntes und beliebtes Gartengehölz durch seine leckeren Früchte noch mehr in den Vordergrund, auch weil genau diese Früchte eine hohe Attraktivität für zahlreiche Vögel, andere Tiere und Menschen aufweisen. Und seitdem man weiß, dass die Maulbeere sich sehr gut in der Hitze und Trockenheit der letzten Jahre mit nur wenig Wasser gezeigt hat, ist die nächste Herausforderung, die Sorten zu finden, deren Früchte am besten schmecken.
Der Vortrag beinhaltet Aspekte der kulinarischen Verwendung, des Gesundheitswertes aber auch zu den biodiversen Leistungen einzelner Vertreter für Insekten, Vögel und sonstige Naschkatzen. Gärtnerische Hinweise zum Verhalten der vorgestellten Gehölze bei Trockenheit und Hitze runden das Thema ab, denn auch in dieser Hinsicht gibt es große Unterschiede, die in der Zukunft immer stärker berücksichtigt werden müssen.
Klaus Körber befasst sich seit Anfang der 90er Jahre mit dem Thema Wildobst an der LWG in Veitshöchheim. War es am Anfang die Suche nach innovativen Sortimenten gepaart mit einem Hauch von Neugier, so ist der Zeitgeist dieser Tage absolut deckungsgleich mit den Möglichkeiten der verschiedenen Fruchtarten. Apfelbeere, Goji und neuerdings auch die Maulbeeren gelten als sogenannte Superfruits, mit wertvollen Inhaltsstoffen und vielerlei Verwendungsmöglichkeiten. Das passt genau zu den Schlagworten wie Selbstversorgung, Nachhaltigkeit aber auch die Biodiversität kann in diesem Zusammenhang aufgezählt werden.
Und seit dem man weiß, dass Toona sinensis, ein relativ unbekannter, starkwachsender Baum aus Asien, in seinem Heimatland als Gemüsebaum bezeichnet wird, weil man die frischen Blattspitzen ähnlich wie Spinat zubereitet mit einem lauchähnlichen Geschmack essen kann, ist die Suche nach Gehölzen, deren Laub oder eventuell auch deren Rinde kulinarisch verwendet werden kann, eröffnet. Es gibt viel auszuprobieren – packen wir es an!
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