Constance Spry: Vortrag von Editha Weber
David Austin, der berühmte britische Rosenzüchter, nannte 1961 seine erste Rosenkreation ‚Constance Spry‘. Sie blüht zartrosa mit kugeligen Blüten und kann sich elegant kletternd an Gittern hinaufranken. Mit der Namenswahl ehrte er eine im Jahr zuvor verstorbene Frau, die die Floristik revolutioniert hatte und die die Alten Rosen der romantischen Verse, Kirchenrosetten und Märchen ebenso liebte wie Austin selbst. Davon berichtete Editha Weber in ihrem Vortrag am 31.Mai 2023.
Beverley Nichols, der gleichfalls berühmte britische Gartenbuchautor, meinte, Constance Spry hätte „Gold in ihrem Herzen“ und „Kratzer an den Händen“ gehabt. Er war sich sicher, eine „graue und unruhige Welt“ habe ihr viel zu verdanken.
Und doch ist über den Namen der Rose hinaus hierzulande nur wenig bekannt über diese kreative Frau. Editha Weber bringt für uns Licht ins Dunkel. Sie hat ein Buch über die drei großen Gartenkünstlerinnen geschrieben: Gertrude Jekyll, Vita Sackville-West und eben Constance Spry.
Wer war Constance Spry?
Constance Spry war die prominenteste Blumendekorateurin ihrer Zeit, arrangierte die Blumen zur Krönung von Queen Elizabeth II. – und für zahlreiche Royals und Celebrities. Zugleich ermutigte sie jeden zur Schönheit und vertrat die Prinzipien: saisonal, natürlich und frei von einschränkenden Traditionen zu dekorieren.
Ihr Lebensweg verlief jedoch alles andere als geradlinig – bis hin zu ihrem tragischen Unfalltod. Sie war kreativ und originell, voller Fantasie und Energie – und sie hatte Mut zum Glück, als sie im frühen 20. Jahrhundert den Aufbruch in die Moderne wagte.
In den letzten Jahren werden Constance Spry und ihre floralen, zu ihrer Zeit bahnbrechenden Designideen neu interpretiert. Die Blumenkünstlerin wird inzwischen von einer neuen Generation von Designern und Floristinnen wiederentdeckt und als „Doyenne of flowers“ gewürdigt.
Hätte sich Constance Spry ein passenderes Denkmal wünschen können als die prächtige Rose von David Austin? Diese Rose war ein Meilenstein seiner Arbeit und die Erste seiner Serie von Englischen Rosen. Anders als die meisten seiner späteren Sorten erfreuen ihre nach Myrrhe duftenden rosafarbenen Blüten nur einmal im Sommer unsere Sinne.
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Fotos: Editha Weber
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