Marc King: Taglilien müssen Tanzen
Mit Marc King präsentieren wir Dir einen Kenner und Züchter von Taglilien. Und zwar nicht irgendeinen, sondern einen weltweit anerkannten. Der in Norditalien lebende Amerikaner liebt Hemerocallis schon seit seiner Kindheit. In USA haben Taglilien eine lange Tradition, viele der Hemerocallis mit außergewöhnlichen Blütenfarben- und Mustern und vor allem dicken und gerüschten Blütenblättern werden im warmen Süden der USA gezüchtet.
Marc King allerdings begeisterte sich für ganz anders aussehende Kreuzungen: Seine Taglilien haben schmale Blütenblätter in ausgefallenen Formen. Das sind die sogenannten „Unusual Forms“, eine Gruppe, die Marc King zusammen mit Bob Schwarz kategorisiert hat. Die hierzulande als Spider gezeichneten Sorten gehören zu dieser Gruppe, ebenso die crispaten Blütenformen, die eingerollte oder gedrehte Blütenblätter haben. Hier wirken die Blüten leicht, filigran, spielerisch. Sie können tanzen – wie Marc King in seinem Vortrag am 22. Juli 2021 sagte.
So passen diese Blütenformen besonders gut in Staudenbeete und harmonieren mit anderen Pflanzen, ohne diese zu übertrumpfen. Marc King erzählt in seinem Vortrag genau von diesen Unusual Forms, von denen er auch selbst außergewöhnliche Sorten gezüchtet hat.
Fotos: Marc King
Taglilien lassen sich vergleichsweise einfach kreuzen und züchten. Daher gibt es eine unübersehbare Vielfalt, in der man leicht den Überblick verliert. In Deutschland führen Hemerocallis irgendwie ein Schattendasein. Käuflich zu erwerben sind vor allem die alten Sorten, Neues findet man nur selten. Dabei gibt es auch in Deutschland Züchter, die fantastische Sorten gezüchtet haben, vor allem Tamberg ist dabei hervorzuheben und Gerd Oellermann, der im vergangenen Jahr im campus botanicus einen Vortrag dazu gehalten hat. Es wird Zeit, dass die Taglilie als unverzichtbare Gartenstaude wieder eine gärtnerische Aufwertung erfährt.
Der Vortrag fand in deutscher Sprache statt.
Mehr über Marc King gibt es unter diesem Link.
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